1960
geboren in Andau
1975-78
Steinmetzlehre in Eisenstadt
1983-86
Bildhauerei bei Prof. Heribert Rath
Aktzeichnen bei Prof. Fritz Martinz HTBL Hallein
1988
Übersiedelung nach Andau
1989-94
Studium der Bildhauerei an der Hochschule für angewandte Kunst bei Prof. Alfred Hrdlicka
1992
1. internationales Holzbildhauersymposion in Ahlbeck, Vorpommern (Deutschland)
1992-96
internationale Symposien „Die Brücke von Andau“ (Österreich)
1994
SME Toleranti, Malersymposion in Bratislava (Slovakei)
1994-95
Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste (Wien)
1995
Diplom mit Auszeichnung
Franz Gyolcs lebt und arbeitet im Burgenland auf dem Kleylehof

Das Buch des amerikanischen Jesuiten Patrick Arnold über Männliche Spiritualität inspirierte Franz Gyolcs zu den sieben großen Königen. Es handelt von den Archetypen des Menschen, unter anderen dem des Königs, der dem Bildhauer selbst am nächsten steht. Ihn fasziniert nicht die Hierarchie, die Macht, sondern Weisheit und Leidensfähigkeit, was viel mit Franz Gyolcs selbst zu tun hat. Die Figuren beschreiben bestimmte Zustände wie Aufbruch, Schreiten, Innehlaten, Skepsis, Zweifel, Scham oder Krise. Der Kreis in dem die Figuren aufgebaut sind zeichnet das Leben des Bildhauers in Angst und Kampf nach. Die Könige markieren so einen bestimmten Raum und beschwören die Frage nach dem Inneren des Raumes, nach dem Mittelpunkt. Das Treten in diesen Kreis ermöglicht ein Einschwingen, berührt eine gleichgelagerte Wellenlänge, einen Zustand im eigenen Leben. Es ist ein Kraftraum. Der im Inneren Stehende bezieht in diesem Moment alle Zustände auf sich.
Die Arbeiten sind hart traktiert. Dazu sind es sehr beredte Haltungen, im Körper, in den Beinen. Dann wiederum fehlen einzelne Hände. Und doch scheinen die Kronen eine gemeinsame Ebene, ein Ziel, einen Höhepunkt zu bilden. Für den Bildhauer ist das ein Prozess, der aus dem Bauch kommt. Es zeugt vom Hoffen und Kämpfen des Königs, der trotz Leiden und Anstrengung seine Würde behält.
(Aus dem Katalog ‚Tradition und Verweigerung – Skulptur im sakralen Raum‘)